Sedimentprobennahme am 24. Januar 2012 mit UW-GPS und CTD-Sonde

Eine CTD-Sonde ist in der Lage, Salzgehalt (conductivity), Temperatur und Tiefe (depth) zu messen bzw. darauf zu schliessen. Ein Tauchcomputer (bspw. der Suunto-Cobra) zeichnet nur Tiefe und Temperatur auf. Neben dem fehlenden Messwert sind weitere Unterschiede, dass

a) Messungen in größeren Zeitintervallen stattfinden
b) die Temperaturmessung relativ ungenau ist (wie Vergleichsmessungen ergaben)

CTD-Sonden wurden in der Vergangenheit sehr oft ortsfest entweder über längere Zeiträume eingesetzt oder vom vor Anker liegenden Schiff in der Wassersäule, also bei variabler Tiefe. Bei beiden Anwendungen ist die Position bekannt und fast unveränderlich.

Eine sinnvolle Ergänzung dieser Messstrategien sollte der ortsveränderliche Einsatz einer CTD-Sonde sein. Die aktuelle Tiefe wird von der Sonde selbst gemessen, ihre geografische Veränderung durch das vom Taucher mitgeführte UW-GPS. Robuste CTD-Sonden mit geringen Abmessungen und kleinem Eigengewicht sind bei Taucheinsätzen selbstverständlich immer vorteilhaft. Die CTD-Messwerte lassen sich auf verschiedenen Wegen mit den zugehörigen GPS-Koordinaten gemeinsam darstellen, bspw.

  • in einem GIS-Programm evtl. mittels Animation
  • im gpx-File des GPS-Tracks
  • als Untertitel eines UW-Videos, welches den Tauchgang dokumentiert

Letztere Variante wird im oben abrufbarem Video gezeigt.

Die hier verwendete CTD-Sonde (STPS) wurde durch Vermittlung der Firma terra/4 vom französischen Unternehmen NKE-Instrumentation leihweise zur Verfügung gestellt. Aufgrund des erfolgreichen Testeinsatzes (mit interessanten Messergebnissen) der Sonde zum Jahreswechsel 2011/2012 hat sich das Forschungstauchzentrum an der Universität Rostock entschlossen, eine geeignete CTD-Sonde zu erwerben, so dass Monitoringprogramme durch Forschungstaucher seit April 2012 mit diesen Techniken durchgeführt und qualitativ aufgewertet werden können. Inzwischen liegt eine umfangreiche Expertise mit dieser Methodik vor.