FT Lehrgang 2021

Kursdaten / Ergebnisse in Kürze:

  • Bewerber bis 11.11.2020: 23 (inkl. Interessenten für Vorlesung)
  • FT-Kursteilnehmer: 10(6x Studenten UniR Biologie, 1x Doktorandin UniR, 1x Doktorandin Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW), 1x selbständiger Kameramann, 1x wiss. Mitarbeiterin vom Institut für angewandte Ökosystemforschung)
  • Gesamtzahl Zuhörer Vorlesung:15 (inkl.10 Kursteilnehmer)
  • Kursteilnehmer mit sporttaucherischen Vorkenntnissen: 8
  • Beantragte verkürzte Ausbildung: 0
  • Theorie- und Schwimmhallenausbildung:22.2.2021 – 12.3.2021 (täglich jeweils 6:00-8:00Uhr Schwimmenhallenausbildung + 9:30Uhr–16:00Uhr Theorieausbildung)
  • Druckkammertest im Schifffahrtsmedizinischen Institut Kiel-Kronshagen: 11.3.2020
  • Praxisausbildung am Schweriner See (DLRG Station, Bad Kleinen): 30.4.2021-12.5.2021 (täglicher Ablauf: 7:00Uhr 1000m FS im See + 9:00Uhr – 17:00Uhr Freiwasserausbildung z.T. bis 25m Wassertiefe; Sichtweite im See: < 1m (bei WT 25m) bis 6-8m (WT< 6m))
  • Praxisausbildung auf der Ostsee: 28.6.2021 - 13.7.2021 (Forschungskatamaran Limanda; Ausweichorte bei Schlechtwetter: Chemiehafen (1x), Marinehafen Hohe Düne (1x), Liegeplatz Limanda Marienehe (1x)
  • Prüfung(en) am:
    15.7.2020: Freiwasser im Marinehafen Hohe Düne
    15.7.2020: Schwimmhalle Gehlsdorf (8:00-10:00Uhr)
    16.7.2020: Theorie  (09:00 - 16:00Uhr)
  • Prüfungskommission:
    Vorsitzender: BG-Bau (Vorsitz), Beisitzer Medizin: SMI Kiel; Beisitzer Physik/Technik: VBG
    Prüfungsergebnis: alle bestanden

Damit sind seit 1995 in Rostock in 27 Forschungstaucherlehrgängen insgesamt 287 Forschungstaucher erfolgreich ausgebildet worden!

 

Es war eine bunte Truppe, die da am 22.02.2021 gemeinsam vor dem Kursraum in der Universität stand und zum ersten mal seit vielen Wochen tatsächlich zum Präsenzuntericht erscheinen durfte. Mit Maske war man sich noch fremd – aber das sollte sich in den folgenden Wochen ändern.


Unterschiedlichste Taucherfahrungen trafen aufeinander, aber die Herausforderungen waren doch dieselben für alle: Beginnend mit dem frühen Aufstehen damit um 6 Uhr morgens das Training anfangen kann, bis hin zu langen Abenden voller Vorlesungen und Zoom-Meetings für Vorbereitungen für Zwischentests und Prüfungen. Das alles führte vor allem dazu, dass in der Gruppe ganz schnell ein „Wir“-Gefühl entstand. Und nach 5 Wochen voller müder Morgen- Gesichter, unzählbaren geschwommenen Bahnen im Schwimmbad aber auch nach dutzenden Erfolgsmomenten und einem erfolgreichen Zwischentest war ganz klar: Wir ziehen das gemeinsamdurch.


Die erste Belohnung waren dann die ersten Tauchgänge im Schweriner See – auch wenn ein deutscher See im April natürlich nicht dasselbe bieten kann wie das Rote Meer in Ägypten oder Kelpwälder vor der Südafrikanischen Küste. Aus „Warte mal, was heißt zweimal am Seil ziehen?“ wurde schnell ein „Alles klar, habe verstanden“. Nach und nach waren Kopfstände unter Wasser nur noch provoziert und nicht mehr ein Unfall, statt Unsicherheiten zu überwinden wurden Ernstfälle geprobt und auch schlechtes Wetter konnte Motivation und gute Laune nicht verderben. Es wurde gehämmert, gesägt, gezeichnet, getragen, gezählt und geschwommen – wer hätte gedacht, wie vielfältig das Leben als ForschungstaucherIn sein kann.


Als dann der letzte Schritt der Ausbildung begann, kam aber auch der Respekt vor der Prüfung. Die Tauchgänge in der Ostsee waren mit Abstand die spannendsten, die Tage auf der Limanda dank allen Beteiligten auch die schönsten, aber die Abende voller Lernstoff auch die anstrengendsten. Druckrichtungen, Federkräfte und Krankheitssymptomatiken begleiteten die TeilnehmerInnen bis in den Schlaf, aber aufgeben kam für niemanden mehr in Frage. Nun hieß es Zähne zusammenbeißen und durchziehen. Tauchgänge und Tauchstunden wurden gesammelt, der Kompressor lief im Dauerbetrieb und ein Leben außerhalb des eigenen Trockentauchanzuges war kaum denkbar. Und dann, nach 8 Wochen harter Arbeit, hunderten von Tauchgängen, einer verlorenen Flosse, mehrerer geborgener Bleitaschen und -gürtel und Dutzenden von Feuerquallen konnten alle Teilnehmer die mehr als verdiente Urkunde entgegennehmen.


In diesem Sinne: Gut Luft an alle KollegInnen dort draußen und viel Erfolg an alle, die es noch werden möchten!