FT Lehrgang 2023
Kursdaten / Ergebnisse in Kürze:
-Bewerbende bis 15.10.2022: 35 (inkl. Interessierte für Vorlesung)
-FT-Kursteilnehmende: 12 (4 x Studierende UniR Meeresbiologie, 1 x Studierende UniR Zoologie, 2 x Studierende UniR Ur- und Frühgeschichte, 1x Studierende UniR Umweltingenieurwissenschaften, 1 x Studierende TU München Sustainable Resource Management, 1 x Doktorand Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW), 1 x wissenschaftliche Mitarbeiterin IOW, 1 x wissenschaftliche Mitarbeiterin Institut für Fisch und Umwelt (FIUM) GmbH & Co. KG.)
- Gesamtzahl Zuhörende der Vorlesung: 14 (inkl. 10 Kursteilnehmende)
- Beantragte verkürzte Ausbildung: 2
- Kursteilnehmende mit sporttaucherischen Vorkenntnissen: 3
- Theorie- und Schwimmhallenausbildung: 13.02.2023 - 03.03.2023 (täglich jeweils 6:00 - 8:00 Uhr Schwimmhallenausbildung & 9:30 - 16:00 Uhr Theorieausbildung)
- Druckkammertest im Schifffahrtsmedizinischen Institut Kiel-Kronshagen: 02.03.2023 (50 m)
- Praxisausbildung am Schweriner See (DLRG Station, Bad Kleinen): 02.05.2023 - 12.05.2023 (täglicher Ablauf: 7:00 Uhr 1000 m Frühschwimmen im See & 9:00 - 17:00 Uhr Freiwasserausbildung
- Praxisausbildung auf der Ostsee: 19.06.2023 - 06.07.2023 (Forschungskatamaran Limanda; 4 x tiefer als 15 m Wassertiefe, Ausweichorte bei Schlechtwetter: Marinehafen Hohe Düne (5 x), Liegeplatz Limanda Marienehe (1 x)
- Prüfung(en) am:
06.07.2023: Freiwasser im Marinehafen Hohe Düne
07.07.2023: Neptun-Schwimmhalle (6:00 - 8:00 Uhr)
07.07.2023: Theorie
- Prüfungskommission:
Vorsitzender: Olaf Lojewski
Beisitzer Medizin: Volker Warninghoff
Beisitzer Physik/Technik: Gerd Niedzwiedz
Prüfungsergebnis: alle bestanden
Inklusive der Ergebnisse des Jahres 2023 sind seit 1995 in Rostock in 29 Forschungstauchlehrgängen insgesamt 308 Personen erfolgreich zum Forschungstauchen ausgebildet worden!
Am ersten Tag, dem 13.02.2023, hieß es zum ersten Mal um 6:00 Uhr morgens am Beckenrand der Neptun-Schwimmhalle stehen. Zu diesem Zeitpunkt waren die Gesichter noch fremd, nicht ahnend, was für eine Vertrautheit und starker Zusammenhalt sich innerhalb kürzester Zeit ergeben würde. Die Gruppe setzte sich aus unterschiedlichsten beruflichen Hintergründen und Taucherfahrungen zusammen, jedoch hatten alle ein gemeinsames Ziel: Den Forschungstauchstatus (und hoffentlich eine Menge Spaß). Der erste Sprung in das Wasser am frühen Morgen war begleitet von Aufregung und Neugier, die alle KursteilnehmerInnen teilten. Nach einer Stunde Schwimmtraining und einer Stunde Tauchtraining im tiefen Becken, folgten lange Tage mit täglichen Vorträgen und Lernabenden. Am 02.03.2023 hieß es dann: Ab nach Kiel in die Druckkammer. Das Gefühl des kontrollierten Tiefenrauschs (und unkontrollierten Lachens) wird wohl so schnell keiner vergessen. Durch das Teilen der intensiven Erfahrungen bereits innerhalb der ersten 3 Wochen, wuchs die gesamte Gruppe eng zusammen. Dank der unterschiedlichen Stärken und der engen Zusammenarbeit aller zukünftigen AbsolventInnen konnten die verschiedenen Herausforderungen der Anfangszeit und natürlich der Zwischentest bewältigt werden.
Bevor der zweite Ausbildungsabschnitt in Bad Kleinen beginnen sollte, stand am 02.05.2023 noch der traditionelle Tauchgang im Warnow-Flussbad an. Während fleißig Müll aufgesammelt wurde, mussten Andere sich erstmal an den Trockentauchanzug und das Tauchen bei nahezu keiner Sicht herantasten. Aber das anschließende gemeinsame Essen im Flussbad und die Aussicht auf die anstehenden Tauchgänge im Schweriner See machten das schnell wieder wett.
Ab dem nächsten Tag gingen dann die ersten richtigen Tauchgänge in Bad Kleinen am Schweriner See los. Einmal eingerichtet im DLRG-Haus wurde sich schnell umgezogen und ab ins Wasser. Die ersten Tage am Steg wirkten noch etwas chaotisch. Zwischen Leinengewirr, Wartezeiten an der Wasseroberfläche und “Achtung, da fliegt gleich was ins Wasser!” lernten wir schnell die wichtigen Fertigkeiten: Das korrekte Bedienen des Kompressors, die klare Kommunikation über und unter Wasser, eine zuverlässige Orientierung, sicheres Bergen von Gegenständen, aber auch anstrengendes Sägen, Hämmern und Meißeln. Mit der Gardus α wurden wir zu den tieferen Tauchspots gefahren, an denen dann auch ein Sicherheitsstopp eingehalten werden musste. Während der Zeit in Bad Kleinen sind wir durch herausfordernd kaltes Frühschwimmen, geselliges Essen, gemeinsame Anstrengungen, entsprechende Teambuildingmaßnahmen und ein abschließenden Nachttauchgang eng zusammengewachsen. Das Vertrauen untereinander stieg auf ein neues Level. Nach 1 ½ Wochen hieß es dann erstmal Abschied nehmen, aber wir sehen uns ja bald wieder.
Und so kam es, dass es mit den nun sehr vertrauten Gesichtern am 19.06.2023 auf den Forschungskatamaran Limanda ging. Verschiedenste Orte wurden angefahren: Hohe Düne, das Riff Rosenort, und Stoltera. Nach den vielen Tauchgängen im Binnengewässer waren die Tauchgänge an Seegraswiesen und dem künstlichen Riff ein echtes Highlight. Abhängig von den Bedingungen wurden aber auch Schlechtwetterziele betaucht: Der Fischereihafen Marienehe sowie der Marinehafen Hohe Düne. Hier konnten alle Fertigkeiten vertieft werden. Ein Schwerpunkt waren hier verschiedenste Sicherheitsübungen. Neben der regelmäßigen Verwendung des Jason’s Cradle wurde der Ernstfall auch in Zusammenarbeit mit den Seenotrettern durchgespielt. Nach einem Probeanruf in der Notrufzentrale wurde der Seenotrettungskreuzer ARKONA losgeschickt. Das heruntergelassene Tochterboot CASPER sammelte dann zwei unserer TaucherInnen aus dem Wasser auf und übergab sie wieder der Limanda.
Ein aufregender Tag reihte sich an den nächsten, bis dann am 06.07.2023 die praktische Prüfung an Bord stattfand. Nachdem dieser wichtige Tag erfolgreich beendet wurde, standen am nächsten Tag um 6 Uhr die Schwimmhallenprüfungen, ein Vortrag und die mündliche Prüfung an. Doch der Aufwand hat sich gelohnt: Am Ende des Tages haben alle TeilnehmerInnen diesen schweißtreibenden Tag über- und noch viel wichtiger: bestanden.
Unsere Ausbildung war gefüllt von Anstrengungen, neuen Herausforderungen und tollen Erfolgserlebnissen. Diese einzigartige Erfahrung bleibt in Gedächtnis und somit eine unvergessliche Zeit. Und nicht zuletzt sind wir allen AusbilderInnen und dem Forschungstauchzentrum der Universität Rostock dankbar für diese unglaubliche Weiterbildung und die Möglichkeit zu so vielen Lernerfahrungen und schönen Tauchgängen.
Josephin Lemke und Clarissa Vock